Apocalypto

Juni 4, 2007

Was für ein geiler Bilderrausch, meine Fresse. SO stell ich mir den Action-Film (und nichts anderes ist Apocalypto; Rambo lässt grüßen btw.) der Zukunft vor: Glaubwürdig, authentisch und unheimlich intensiv. Die Gewalt selbst wird realistisch und in all ihrer Hässlichkeit gezeigt. Stattdessen wird das Entkommen, das Ausweichen von Pfeilen, Speeren und Äxten wunderbar ästhetisiert. DAS sind die Gäsehaut-Momente von Apocalypto: Die, in denen jemand überlebt; nicht die, in denen einer stirbt!

300 ist sowas von beschissen…


300

April 12, 2007

So, nun hab ich 300 endlich gesehen, und was soll ich sagen…? Den Film „testosterongeschwängert“ zu nennen, ist wohl die Untertreibung des Jahres. Nicht ein einziger Spartaner sieht aus, als hätte er je etwas anderes als Eiweiß und Anabolika gefressen. Man muss sich teilweise ernsthaft fragen, ob da wirklich ein Film auf der Leinwand läuft oder doch eher die Werbung für den Total-Power-XYZ-Bauchtrainer.

Liegt da etwa ein Hauch von Homoerotik in der Luft? Schließlich ist 300 unstreitbar ein Männerfilm – und dann diese ganzen halbnackten Spartaner, deren Körper sogar am Computer nachbearbeitet wurden, zu sehen, das ist doch schon irgendwie komisch. Und erstmal diese Liebesszene mit Leonidas und seiner Frau. Ich meine… die Kamera zeigt für einen kurzen Moment (fast alibimäßig!) die Brüste seiner Frau. Aber Leonidas, ja, der wird in voller Pracht gezeigt, während das Mondlicht seinen Hintern auch noch möglichst imposant in Szene setzt. Nein, 300 ist nicht homoerotisch. 300 ist stockschwul.

Und nervig. Ziemlich nervig sogar. Schon nach Minuten gehen Schreibär Leonidas strunzdämliche Dialogzeilen und seine völlig übertriebenen Mimik (angesichts derer man nur noch darauf wartet, dass sein Gebiss sich verselbstständig und launisch durch die Gegend hüpft) jedem denkenden Menschen auf den Senkel. Ebenso die übrigen Spartaner, die allesamt einfach nur grottenunsympathisch sind. Das Einzige, was den Film für mich noch hätte retten können, wäre eine Wendung in der Story, bei der sich herausstellt, dass über die ganzen Jahre die falschen Babies getötet wurden und Leonidas und seine Anhängsel die wahren Missgeburten sind. Scusi.

„Dann muss dich das Ende ja gefreut haben!“ Nix da! Denn der Film ergreift über die ganze Inszenierung – insbesondere was die Musik angeht – derart penetrant Partei für die Spartaner, dass ich mich nicht einmal an deren Niederlage erfreuen konnte. Das ist es auch, was 300 meines Erachtens zu Propaganda macht: Dass er die Spartaner als faschistisches Volk zeigt, ist ja okay – aber, dass er dann Partei für sie ergreift und sie in kompromisslosester Schwarz-Weiß-Malerei als die „Guten“ darstellt, das ist ganz und gar nicht okay.

Besonders sauer aufgestoßen ist mir folgendes: Der missgebildete Spartaner – das Individuum! – wird nicht zum Verräter, weil er von seinem Volk verstoßen und ungerecht behandelt wird, nein, er wird es aus purer Boshaftigkeit. Schließlich erklärt Leonidas dem Freak zuvor in nachvollziehbarster und allerallerfreundlichster Weise, warum dieser nicht mit in die Schlacht ziehen darf und bietet ihm sogar noch einen Alibijob an – und diese Szene, die ist einfach nur übelste Heuchelei.

Schlimmer noch: In der Szene, wo der Freak und die Spartaner zum ersten Mal aufeinander treffen, bedroht einer der Krieger den Missgebildeten mit seiner Waffe (und das übrigens aus völlig unerklärlichen Gründen!). In dem Moment, wo der Missgebildete zum Verräter wird, stellt sich dem Zuschauer also die Frage, warum der Krieger den Krüppel – das Individuum!!(bitte noch 5 Ausrufungszeichen dazu denken) – in der besagten Szene nicht einfach getötet hat.

Und das ist ja mal richtig ekelhaft.

„Aber der Film will doch nur unterhalten!“ Tja, genau das hat er mich aber nicht. Die Schlachten sind einwandfrei, keine Frage, erstklassig choreographiert und inszeniert. Aber da ich durch die besagten Schwächen vom Leinwandgeschehen extrem distanziert war, konnten mich die Kämpfe überhaupt nicht mitreißen.

Ich für meinen Teil fand 300 jedenfalls durchgehend langweilig und erachte es als eine große Leistung von mir, dass ich bis zum Ende des Films durchgehalten habe, anstatt den Kinosaal vorher zu verlassen. Einen großen Kämpferwillen hat eben nicht nur der knackige Leonidas.


Die 10 besten Filme aller Zeiten

März 12, 2007

Ohne wertende Reihenfolge:

– Oldboy
– Fight Club
– Sieben
– Der Pate 2
– Es war einmal in Amerika
– Pulp Fiction
– American Beauty
– Die Verurteilten
– Einer flog über das Kuckucksnest
– City of God

So!


Filmcheck

Januar 14, 2007

So, in den letzten Wochen dreimal im Kino gewesen – und dreimal richtig Glück gehabt:

Casino Royal: Der neue Bond ist das Beste, was dieser Serie passieren konnte. Er blutet, er schwitzt, er ist brutaler, härter und ernsthafter und er hat _endlich_ sowas wie Ecken und Kannten. Und vor allem ist ihm das Erfüllen seiner Mission deutlich wichtiger als die Frage, ob er seinen scheiß Martini geschüttelt oder gerührt trinken will. Daniel Craig war absolut die richtige Wahl für den neuen Bond; keiner könnte diese Filmfigur besser spielen als er. Casino Royal ist ein spannender, spektakulärer und unterhaltsamer Action-Thriller, der vor allem aber – und das ist eigentlich das einzige, was der Film zu leisten hatte – Lust auf mehr macht. Mission erfüllt.

Prestige: Der neue Film von Christopher Nolan, welcher mit Memento und Batman Begins meiner Meinung nach zwei der besten Filme des angebrochenen Jahrtausends auf die Beine gestellt hat. In seinem neuesten Werk geht es um zwei Zauberer, die sich bis aufs Blut rivalisieren – und damit endet diese Inhaltsangabe auch schon, denn noch mehr von der Geschichte zu verraten wäre in etwa so fatal wie ein Zauberer, der seine Tricks verrät. Am besten ist es völlig unwissend in den Film zu gehen und sich einfach überraschen zu lassen. Aber ich kann ja zumindest noch etwas dazu sagen, WIE Nolan die Geschichte erzählt – und das tut er wie immer grandios. Wieder erzählt er sie nicht chronologisch, sondern arbeitet geschickt mit Zeitsprüngen. Wieder sind die Dialoge gewitzt und intelligent. Wieder sind die Charaktere hervorragend ausgearbeitet. Und wieder erschafft er eine Welt, die so glaubwürdig und echt ist, wie es nur geht. Da stört es auch gar nicht so sehr, dass die Story mich am Ende nicht zu 100% überzeugen konnte. Nolan kann eben auch aus S…ilber problemlos Gold machen.

Departed: Yeah, was für eine geile Polizei-Mafia-Thriller-Achterbahn! Auf der einen Seite haben wir einen Cop, der als Spitzel bei der Mafia eingeschleust wird. Und auf der anderen Seite haben wir einen Mafiosi, der als Spitzel bei den Cops eingeschleust wird. Soweit alles klar? Gut, denn sowohl den Mafiosi als auch den Polizisten wird das ebenfalls recht schnell klar: Beide wissen, dass sie einen Maulwurf unter sich haben – sie müssen nur noch herausfinden, wer das ist. Und so versuchen die zwei Spitzel sich dann halt gegenseitig auf die Schliche zu kommen, woraus sich ein einziges Schachspiel zwischen den Beiden entwickelt – schon der kleinste Fehler kann zu viel sein. Immer wieder geraten die Beiden in völlig abgefahrene Situationen, immer wieder denkt man sich „jetzt hat er ihn!“ – und dann hat er ihn doch nicht. HOCHspannend und nicht eine Sekunde langweilig. Ansehen! Unbedingt!

Und dann hab ich mir noch drei DVD’s ausgeliehen… und dreimal voll ins Klo gegriffen:

Tierisch Wild: Langweilig und von der Gagdichte her deutlich unter Madagscar/AbDurchDieHecke-Niveau (die ich beide schon nicht so toll fand). Vielleicht sollte ich auch einfach aufhören mir jeden noch so unwichtigen Animationsfilm anzusehen…

Das Mädchen aus dem Wasser: Eigentlich bin ich ja ein Shyamalan-Vefechter, weil der Typ ein unheimliches Talent dafür hat, selbst die dämlichste Story packend und atmosphärisch zu erzählen. Aber was er sich mit diesem Film gedacht hat, will mir ums Verrecken nicht in den Kopf. Ich hab ihn nach 30 Minuten ausschalten müssen, weil mir der Streifen schlicht zu langweilig wurde. Er ist nicht spannend, nicht mysteriös, nicht witzig, nicht Fisch, nicht Fleisch, nicht Gemüse und auch nicht sonst irgendetwas. Er ist einfach nur völlig belangloser Quatsch.

Der ewige Gärtner: Den habe ich natürlich nicht nach 30 Minuten ausgeschaltet – den hab ich schon nach 10 Minuten ausgeschaltet. Selten so eine staubtrockene Hausfrauen-Inszenierung erlebt; ich hatte schon Biologie-Schulstunden, die spannender und aufregender waren als dieser Bockmist. Realismus in Filmen ist ja immer gut, aber wer es SO realistisch haben will, kann eigentlich auch gleich vor die Tür gehen. Memo an mich selbst: Nie wieder Filme ausleihen, über die ich mich zuvor nicht ausreichend informiert habe – und wenn sie noch so gut bewertet wurden.

Ein Freund hat mich übrigens heute gefragt, ob es für mich keine Geldverschwendung wäre, Filme auszuleihen und diese dann einfach nicht zu Ende zu gucken. Aber hey, was ist besser: Geldverschwendung oder Geld- UND Zeitverschwendung? Eben. Es könnte zwar sein, dass die Filme nach dem langweiligen Anfang noch besser werden, aber daran glaube ich ehrlich gesagt nicht. Wenn man nur einen Ast anstatt den ganzen Baum sieht, dann ist es trotzdem das gleiche Holz. Oder so.


Am 6. Tag schuf Gott den Wein…

Dezember 10, 2006

…und am 7. Tag die Kopfschmerzen.

Oh Gott, geht’s mir beschissen.


Lebenszeichen

Dezember 9, 2006

Dieser Blog ist noch lange nicht tot! Ich hab einfach nur keine Ahnung, worüber ich schreiben soll. An Filmen läuft zur Zeit nichts, was mich interessiert, meine Videospielreviews veröffentliche ich jetzt bei Kantenflimmern und von Musik hab ich bekanntermaßen keine Ahnung. Trotzdem will ich diesen Blog nicht sterben lassen, und schreib deswegen mal ein bisschen zu Allem, was ich zuletzt gesehen, gespielt und gehört habe. Und zu dem, was ich sonst noch so tue. Und natürlich zu dem, was ich nicht tue. Das ist schließlich ne ganze Menge.

Zuletzt gesehen: Wie bereits erwähnt nicht wirklich viel. Was zur Zeit im Kino läuft, interessiert mich alles nicht. Einzig Casino Royale könnte ganz interessant sein, aber so heiß bin ich dann auch wieder nicht drauf. Aus der Videothek hab ich mir zuletzt Basic Instinct 2, Brokeback Mountain, Flug 93 und ne Menge Kram, den ich wieder vergessen habe, ausgeliehen. Basic Instinct 2 gehört zu den langweiligsten Filmen, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Brokeback Mountain ist zwar ein Tuckendrama, aber wirklich klasse inszeniert. Und Flug 93 ist der beste Film, der er hätte sein können. Viele Leute sagen ja, dass der Film keinen Sinn macht, weil keiner genau weiß, wie die Flugzeugentführung wirklich abgelaufen ist. Das ist aber völliger Quatsch, weil Flug 93 nicht darauf abzielt, die Geschehnisse zu rekonstruieren, sondern viel mehr versucht, dem Zuschauer so viele Informationen über die Entführung zu liefern, dass dieser sich sein eigenes Bild vom 11. September machen kann. Ach ja, V wie Vendetta hab ich auch noch gesehen. Hatte ein ähnliches Charakterdrama wie Batman Begins erwartet, der Film ist jedoch das genaue Gegenteil. Die Hauptfigur selbst steht fernab vom Zentrum und stattdessen wird seine Ideologie in den Mittelpunkt gerückt.  Das macht ihn zu einem tiefgründigen, mal etwas anderen Film, sorgt beim Zuschauer aber auch für eine recht große Distanz zum Geschehen. Ein interessanter und intelligenter Film ist V wie Vendetta definitiv, aber ein wirklich mitreißender…? Nein, nicht wirklich. Mission: Impossible 3 hab ich ja auch noch gesehen, fällt mir gerade ein. Der war ein solider Action-Film, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und bevor mir jetzt noch zwanzig weitere Filme, die ich zuletzt gesehen habe, einfallen, mach ich lieber Schluss. Nee, einen noch: Ab durch die Hecke! Der war langweilig, hab nicht ein einziges mal gelacht. Na gut, vielleicht mal geschmunzelt, aber da waren andere Animationsfilme lustiger. So, jetzt ist aber wirklich Schluss.

Zuletzt gespielt: Fast gar nichts. Scarface fand ich bisher ganz lustig und werde ich vermutlich auch noch zu Ende spielen. Call of Duty 3 hat mich dagegen nur gelangweilt (Review für Kantenflimmern folgt). Ansonsten hab ich das Resident Evil Remake mal wieder rausgeholt. Grafisch immer noch beeindruckend. Ich glaube, in stilistischer Hinsicht gibt es da bis heute nichts, was mithalten kann. 

Zuletzt gehört: Irgendwo bei mir im Zimmer hab ich ne selbst zusammengestellte CD mit Liedern aus den Soundtracks von From Dusk Till Dawn, Pulp Fiction und Kill Bill gefunden, die ich zur Zeit immer beim Auto fahren höre.  Ansonsten hör ich zur Zeit gar nichts, und Viva sowie MTV kann ich sowieso nicht mehr sehen. Wenn da gerade mal nicht die übliche Bushido/Sido-Menschenverdummung läuft, sieht man nur noch Klingelton-Werbungen, Pseudo-Reality-Shows oder sonstige Scheiße, die mit Musik nichts zu tun hat. Allgemein krieg‘ ich von Fernsehen mittlerweile Brechreiz.

Zuletzt geschrieben: Jede Menge Texte für ein Kantenflimmern-Special, von dem ich hoffe, dass es überhaupt irgendwann nochmal fertig wird und meine Arbeit nicht umsonst war.

Was ich heute noch tun muss:
– Deutsch-Hausaufgabe erledigen. Lehrerin hat ungefähr 4 mal betont, wie wichtig die für die Halbjahresnote sei, und ich bin mir 100%ig sicher, dass sie mich in der nächsten Unterrichtsstunde vorlesen lassen wird. 
– Protokoll zur letzten Deutsch-Stunde schreiben. Ich überlege noch immer, ob ich da nicht mal den einen oder anderen Mitschüler ordentlich durch den Kakao ziehen soll. Hmm…
– Auto endlich sauber machen. Oh Gott, das ist so versaut, dafür gibt’s keine Worte mehr.
– Mit dem geputzten Auto und etwa 10 kmh an den ganzen Bushaltestellenpennern, die noch keinen Führerschein haben, vorbei fahren
– Kater mal wieder dafür loben, dass er dem Nachbarn auch weiterhin so konsequent den Garten voll scheißt.
– Call of Duty 3 Review schreiben. Vielleicht doch eher morgen…
– Irgendwann gegen 12 mit zwei Freunden in die Disco fahren und mir endlich mal wieder so richtig schön die Kante geben. Ja, da hab ich Bock drauf!
– Für die Bio-Klausur am Montag lernen. Okay, das war gelogen.


Lebensweisheit

November 13, 2006

Wenn du irgendwann mal ein Arschloch triffst, dann sei trotzdem freundlich zu ihm, denn es könnte noch ein viel größeres Arschloch kommen, für das du seine Hilfe brauchst.


Warum Portale stinken

November 3, 2006

…und ihn am Ende wieder dahin zu schicken, wo der ganze Schmarrn losging

kase.jpg


Rüder Umgangston

Oktober 29, 2006

In meiner Schule herrscht ja allgemein ein nicht allzu hohes Niveau. Okay, das ist allen bekannt. Zumindest den Leuten, denen ich gelegentlich davon erzähle; die Schüler selber wissen es vermutlich nicht, denn man bemerkt ja auch nicht, dass andere Knoblauch gefressen haben, wenn man selber danach stinkt. Aber darum geht es hier auch gar nicht. Es geht viel mehr darum, dass einige meiner Mitschüler sich gegenseitig einfach mal so als „Arschloch“ oder Ähnliches bezeichnen. Das tun sie vermutlich nicht aus Boshaftigkeit, sondern um ihre Zuneigung oder was weiß denn ich zu zeigen. Egal, denn auch darum geht es hier nicht. Es geht viel mehr darum, dass ich fast jedes Mal lachen muss, wenn das geschieht. Ihr glaubt, ich habe einen primitiven Humor? Nein, da verwechselt ihr mich mit jemand Anderem. Was an der Bezeichnung „Arschloch“ in diesem Kontext so lustig ist, lässt sich nämlich ganz einfach an einem Mario Barth-Beispiel erklären.

Von dem gab es nämlich mal einen Comedy-Auftritt, bei dem er sich über die Gewohnheiten der Frauen beim Shoppen lustig machte. Da ging es unter Anderem darum, dass Frauen an allem zweifeln, was sie anprobieren. Sieht mein Hintern darin zu fett aus? Zeigt das Oberteil zu viel Dekoltee? Passen meine Schuhe überhaupt zu dem Kleid? Und so weiter und so fort. Wer nun nie mit seiner Freundin einkaufen geht, den hat dieser Auftritt vermutlich ziemlich gelangweilt. Doch jeder, der diese „Kauf-Gewohnheiten“ schon einmal live erlebt hatte, musste bei den Ausführungen von Mario Barth unweigerlich anfangen kopfnickend zu lachen.

Und genau deshalb ist es auch so lustig, wenn jemand in meiner Schule einen seiner Mitschüler als „Arschloch“ bezeichnet – weil einem in 80% der Fälle nichts anderes übrig bleibt, als ihm zuzustimmen.


Hitman: Blood Money

Oktober 4, 2006

Quizfrage! Welches Spiel passt nicht in die Reihe:

Metal Gear Solid, Splinter Cell, Tenchu oder Hitman?

Antwort: Hitman. Warum? Es ist kein Schleichspiel.

Ok, das war provokant (nein, eigentlich war es das nicht, denn meine einzigen Leser sind jetsetradio und Eccoman; und während der eine eigentlich genau meiner Meinung ist, interessiert den anderen das Spiel vermutlich einen Scheißdreck). Wo war ich stehen geblieben? Genau. Ich wollte erklären, warum Hitman kein Schleichspiel ist, also zumindest keines im eigentlichen Sinne.

Beginnen wir mit Beweisstück 1: Egal ob Tenchu, MGS oder Splinter Cell – in allen Schleichspielen gilt es, die Positionen und Laufwege der Gegner zu analysieren, um sich anschließend ungesehen an ihnen vorbeizuschleichen. In Hitman nicht. Hier muss man nur herausfinden, mit welcher Verkleidung man in den jeweiligen Zielort eindringen kann und sich daraufhin eben diese beschaffen. Wo Splinter Cell & Co zur einen Hälfte aus Taktik und zur anderen aus Geschicklichkeit bestehen, da ist Hitman NUR Rätsel.

Beweisstück 2: Jeder Level in den “richtigen” Schleichspiel ist in einzelne Abschnitte bzw. Spielsituationen unterteilt, die man (von ihrer Reihenfolge mal abgesehen) unabhängig von einander spielt, frei nach dem Motto: Jeder Abschnitt ein neues Spiel. In Hitman nicht – in Hitman IST der Level der Abschnitt. Hier ist es nicht nur von Relevanz, WAS ich tue, sondern auch in welcher Reihenfolge ich es tue, weil in einem Hitman-Level alles irgendwo voneinander abhängig ist.

Beispiele, Heffer, Beispiele! Jaja, geschissen, ich hab jetzt keinen Bock, die Konsole nochmal anzuschalten.

Jedenfalls sagte jetsetradio mal -zusammenfassend- Hitman folge einem “der-Level-ist-das-Rätsel”-Prinzip. Und genau das ist der Punkt: Hitman ist schlicht ein Sokoban, das zur Auftragskillersim gepimpt wurde. Natürlich ein Sokoban mit wesentlichen Unterschieden zum Original  wie z.b. dem, dass in Hitman alles und jeder in Bewegung ist, aber im Herzen eben immer noch ein Sokoban.

Und genau deswegen kann das Spiel auch nie, NIEMALS funktionieren! Und wenn sich die Designer noch so viel Mühe bei der Umsetzung geben, Hitman wird _immer_ eine Try&Error-Orgie bleiben! Schließlich lässt sich eine Sokoban-Stage auch nur beim ersten Versuch lösen, weil man dort den GESAMTEN Level im Überblick hat – und die Karte in Hitman ist da kein Ersatz, da einem immer noch entscheidende Informationen über den Level fehlen. Hitman spielt sich also quasi wie ein Sokoban in 3D: Um wirklich alles vom Level zu Gesicht zu bekommen, muss man zwangsläufig erstmal einige Kisten verschieben und landet somit früher oder später in einer Sackgasse.

Ach ja: Mit “Sackgasse” ist dabei natürlich nur gemeint, dass man den Level nicht mehr mit einem guten Ranking abschließen kann. Das Spiel lässt einem natürlich immer noch die Möglichkeit sich einfach durchzuballern, wenn man entdeckt wurde, was allerdings nur zeigt wie wenig Vertrauen die Designer in ihr eigenes Konzept hatten.

Wollt ich nur mal so sagen…

Ach ja zum Zweiten: Dieser Beitrag bezieht sich natürlich auf die Hitman-Serie im Allgemeinen und nicht speziell auf Hitman: Blood Money. Die irreführende Überschrift steht da nur, weil ich ursprünglich noch etwas über ein bestimmtes Feature in Blood Money schreiben wollte, wozu ich jetzt aber zu faul bin. Und statt den Titel von diesem Posting  zu ändern, verschwende ich eure kostbare Zeit lieber, indem ich euch diesen Absatz lesen lasse. Haha!